Gras für die einen – Abschiebung für die anderen

Josefstädterstraße, Thaliastraße und Umgebung stehen derzeit im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Jeden Tag werden dort nicht nur Dealer, sondern alle Menschen mit dünklerer Hautfarbe schikaniert. Bürgerwehren werden gegründet, um gegen Dealer zu hetzen, und ein grüner Bezirksvorsteher will „seine” Anrainer*innen medienwirksam vor der angeblichen Bedrohung schützen.

Solidarität mit den Dealern!

Asylwerber*innen dürfen in Österreich keiner Lohnarbeit nachgehen. Wer keinen Zugang zum Arbeitsmarkt hat und somit keine Möglichkeit hat legal Geld zu verdienen, muss andere Wege finden, sich seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Solange es Nachfrage nach Cannabis, Koks und Co gibt wird es Menschen in Notlagen geben, die das Risiko auf sich nehmen, diesen Markt zu bedienen.
Afrikanische Dealer auf der Straße tragen das größte Risiko im Drogengeschäft. Sie verdienen am wenigsten daran, werden rassistisch diskriminiert und laufen ständig Gefahr erwischt und abgeschoben zu werden. Kein Wunder, dass die Situation an der U6 gerade angespannt ist. Dafür gibt es dann auch im gentrifizierten 16ten billiges Gras für alle. Ist das Fair Trade?
Nicht nur die österreichische Asylgesetzgebung, auch das Suchtmittelgesetz werden laufend verschärft. Alle die nicht ins heile Bild passen, werden aus dem öffentlichen Raum verdrängt und kriminalisiert – Dealer*innen oder Sexarbeiter*innen trifft dieser Prozess besonders stark. Aber auch alle anderen, die sich das teure Bier in Rhitz, Chelsea und Co nicht leisten können, die anders ausschauen, anders reden oder einfach nur jünger sind, werden systematisch verdrängt.

Schluss mit dieser Ordnungspolitik – unser Grätzl bleibt dreckig!

Seid solidarisch – greift ein bei Polizeikontrollen!

Flyer als PDF:

gras-fuer-die-einen-abschiebung-fuer-die-anderen

bosnisch-serbisch-kroatisch