Juni 2016: Razzia in einem afrikanischen Lokal

1. Juni 2016

Augenzeugenbericht: Razzia in 1080 Wien, in einem afrikanischen Lokal in der Sanettyg./ Ecke Lerchenfeldergürtel gegen 19.30.

Etwa gegen 19 Uhr versammelten sich 7 vollbesetzte Polizeiwannen vor der U6 Station Josefstädterstr. Plötzlich stiegen 2 Kameraleute aus den Polizeiwägen inklusive der Besatzung und marschierten in einem ungeheueren lächerlichen Großaufgebot durch die U-Bahnstation, versammelten sich auf der Seite vom 8. Bezirk, wo sie sich in 2er Reihen aufstellten und so den Gürtel überquerten im Marschschritt Richtung Lokal. Die Kameraleute (auf Nachfrage ein privates Kamerateam) filmten. Der ganze Auftritt schien wie für die Kamera inszeniert. Ca. 20 – 30 Polizist_innen drängten inklusive Kamerataem in das Lokal. Einige Zeit später kam das Kamerateam wieder raus. Kurz danach führten die Bullen einen Mann ab. Etwas später wurde ein weiterer Mann aus dem Lokal gezerrt. Von 3 -4 Bullen an die Wand gedrängt. Das ganze schien ziemlich brutal abgelaufen zu sein, da der Mann zu Boden fiel und längere Zeit dort liegen blieb. Von Passant_innen wurde die Rettung gerufen, die ca. 15 min. später kam. Was mit dem Mann passierte, ist leider unklar.
Die wenigen Passant_innen wurden des Platzes verwiesen mit den Worten “dies sei nun wirklich nicht der richtige Ort, um rumzustehen. Hier werden Dealer verhaftet. das sehen sie doch”. Dann wurden die Passant_innen weggewiesen. Alle paar Minuten wurde eine “kleine Pressekonferenz” von den Beamten für die Kamera gemacht. Als sie ca. eine Stunde später abzogen, ein Gespräch am Kebapstand “simma fertig für heute oder gemma noch was an? Hast eh alles im Kasten?”. 2 Minuten später: Die Kamera wurde erneut positioniert, eine kleine Gruppe von jungen Männern wurde von den Beamt_innen belästigt. Die Taschen wurden ausgeleert. Dann ist der Kamera scheinbar der Akku ausgegangen. Die Bullen zogen ab, für heute.

Quelle: Freifahrt für Geflüchtete (Facebook)