Am Donnerstag den 22.12 um ca. 16.30 Uhr kreuzte ich den Westbahnhof entlang der Gleise. Kurz vorm Anfang eines Gleises an einen Blumenkasten gelehnt stand ein ein Junge, in etwa zwischen 15 und 18 Jahre alt. Eine Gruppe von ca. sechs uniformierten Polizist_innen steuerte auf ihn zu und verlangte seinen Ausweis.
Ich beobachtete die Szene aus ca. 3 Meter Abstand. Als die Polizisten mich sahen, grüßte mich einer der Polizisten laut. Ich hielt weiterhin Abstand. Sie hielten ihn ca. 10 Minuten fest, scherzten währenddessen miteinander. Ein Polizist fragte den Jungen, ob er schon mal mit der Polizei in Kontakt gekommen wäre. Der Junge verneinte dies durch ein Kopfschütteln, worauf hin der Polizist pädgogisch empfahl, dass es so bleiben solle.
Nach ca. zehn Minuten händigten sie dem Jungen seine Papiere wieder aus und steuerten auf mich zu. Ich fing an, meinen Weg zu gehen, woraufhin einer der Polizisten “bis zum nächsten Mal” brüllte. Ich fragte ihn, “ob er nichts Besseres zu tun hätte, als Kinder zu kontrollieren”. Er verneinte dies und verwies mich drauf, dass sie genau dazu den Auftrag hätten und dass ich doch seinen Einsatzleiter fragen sollte und fügte stolz hinzu “dass sie (im Gegensatz zu mir) ja wenigstens dafür bezahlt würden”. Ich konnte keinen Grund für die Kontrolle des am Gleis stehenden Jungen erkennen als rassistsiche Motivation.